Angriffe mit Silvester-Böller: Polizei-Einsatz: Straßenbahnen mit Böllern beworfen?
30. Dezember 2025, 15:55 Uhr Quelle: dpa Nordrhein-Westfalen

In Duisburg sind Böller auf Straßenbahnen geworfen worden. (Archivbild) © Sebastian Kahnert/dpa
In Duisburg sollen Unbekannte mehrere Straßenbahnen mit Böllern beworfen haben. Die Polizei sei alarmiert worden, habe in der Nacht zu Dienstag aber nur noch eine erwachsene Person und ein Kind angetroffen, die Feuerwerkskörper zündeten. Womöglich liege ein Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz vor, es sei eine Anzeige gefertigt worden, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Die «WAZ» hatte von Böller-Attacken auf Bahnen der Linie 903 am späten Montagabend im Stadtteil Hochfeld berichtet.
Laut Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) kam es zu mehreren Vorfällen in dem Stadtteil, die Bahnen seien ab 22.00 Uhr bis Betriebsschluss umgeleitet worden, wie ein DVG-Sprecher der «WAZ» sagte. Es habe «akute Gefahr» für Personal und Fahrgäste bestanden, zitierte der WDR die DVG.
Die Polizei habe keine Kenntnis von Angriffen auf Personen, sagte der Sprecher. Es sei niemand verletzt worden. Die Beamten seien mehrfach vor Ort gewesen, hätten aber niemanden mehr angetroffen, der Böller gegen Bahnen geworfen habe. Vermutlich seien die Täter vorher geflüchtet.
An Silvester soll der Einsatz verstärkt werden
Polizistinnen und Polizisten werden zu Silvester gemeinsam mit Kräften des Bürger- und Ordnungsamtes, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes im Einsatz sein, um in der Stadt für Sicherheit und Ordnung zu sorgen, kündigte die Duisburger Polizei an. «Neben den uniformierten Beamtinnen und Beamten aus Wach- und Wechseldienst sowie der Einsatzhundertschaft werden auch zivile Einsatzkräfte unterwegs sein.» Man werde besonders die Orte ins Visier nehmen, wo erfahrungsgemäß größere Gruppen zusammenkommen.
Der Verkauf von Pyrotechnik für den Jahreswechsel hatte am Montag begonnen. Unter anderem Ärztevertreter, Organisationen wie das Deutsche Kinderhilfswerk oder Umwelt- und Tierschützer fordern ein generelles Anwendungsverbot für Böller und Raketen. Die Gewerkschaft der Polizei warnt vor zu wenig Einsatzkräften an Silvester und verlangt mehr Böllerverbote und Schutzzonen in Städten.
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