Autohändler-Betrug: Nichts verkauft, aber sehr teuer
SOURCE:Zeit Online|BY:DIE ZEIT: Gesellschaft - Thomas Melzer
Ein Betrüger streicht jahrelang Geld für Neuwagen ein, ohne sie jemals auszuliefern. Selbst als er vor Gericht steht, bietet sein Unternehmen online noch Autos an.
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Z+ (abopflichtiger Inhalt); Autohändler-Betrug: Nichts verkauft, aber sehr teuer
Meine Urteile (Folge 41): Wie es einem Betrüger gelang, über Jahre Geld für Neuwagen einzustreichen, ohne sie jemals auszuliefern.
Aus der ZEIT Nr. 55/2025 Aktualisiert am 30. Dezember 2025, 10:02 Uhr
Ein Autohändler betrügt, erscheint nicht zu seiner Gerichtsverhandlung und rettet damit einen Getränkeautomaten. Absurd, diese Kausalkette? Nichts ist normal am Fall Holger Schenk*. Vordergründig handelt er von Luft-Škodas, eigentlich aber von einer Gesellschaft, die Geschäfte nicht mehr per Handschlag besiegelt, sondern mit einem Mausklick.
Die Hauptverhandlung hatte ich schon einmal im Frühjahr anberaumt. Da bremste die Staatsanwaltschaft: Hier trudeln noch immer Anzeigen aus ganz Deutschland ein. Als im Herbst die Neuansetzung beginnen soll, sind 21 Anklagen zusammengekommen. Der Autohändler Schenk, im Internet agierend unter "Neve Automobile Berlin GmbH", soll auf Fahrzeug-Portalen Neuwagen angeboten, den Kaufpreis in Vorkasse eingestrichen, die Autos dann aber nicht ausgeliefert haben. Der Gesamtschaden aus allen Fällen addiert sich auf über 400.000 Euro.