Bürgerkrieg im Jemen: Jemen beendet nach Angriffen Verteidigungsbündnis mit Emiraten
Die jemenitische Regierung hat ein Abkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgekündigt. Die Truppen des Landes sollen den Jemen binnen 24 Stunden verlassen.
Die jemenitische Regierung hat ein Abkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgekündigt. Die Truppen des Landes sollen den Jemen binnen 24 Stunden verlassen.
30. Dezember 2025, 10:18 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AFP, sko
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Saudi-arabisches Militär in Riad: Der Jemen kündigt sein Bündnis mit den Vereinigten Arabischen Emiraten auf. © Fayez Nureldine/AFP/Getty Images
Im Kampf gegen die Huthi-Milizionäre hat die jemenitische Regierung ihre Zusammenarbeit mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) für beendet erklärt. Der jemenitische Präsidialrat forderte den sofortigen Abzug emiratischer Truppen aus dem Land. Das Bündnis des Jemen mit den VAE und Saudi-Arabien diente der gemeinsamen Bekämpfung der Huthi-Miliz.
Damit reagierte die jemenitische Regierung auf die Eskalation im Konflikt um die Macht im Land, der sich nun auch offen innerhalb des Regierungslagers abspielt. Die Regierung hatte zuvor gemeinsam mit VAE und Saudi-Arabien gegen die Huthi gekämpft – nun wird ein Teil der Regierung von Saudi-Arabien und die Separatisten von den VAE unterstützt.
Der Vorsitzende des jemenitischen Präsidialrats, Raschad al-Alimi, gab den Emiraten 24 Stunden Zeit, um sich aus dem Land zurückzuziehen. Saudi-Arabien, der wichtigste Verbündete der jemenitischen Regierung, unterstützte diese Forderung. Das Außenministerium in Riad schrieb, dass "der Schwesterstaat Vereinigte Arabische Emirate" der Aufforderung des Jemen entsprechen müsse, "seine militärischen Kräfte binnen 24 Stunden" aus dem Land abzuziehen und "jede militärische oder finanzielle Unterstützung irgendeiner Seite im Jemen" einzustellen.
Zuvor hatte Saudi-Arabien in einer Militäroperation die Separatisten im Süden des Landes angegriffen. Diese werden von den VAE unterstützt und bekämpfen die jemenitische Regierung. Ziel der saudi-arabischen Luftangriffe waren demnach zwei Schiffe im Hafen von Mukalla. Ein Sprecher der Koalition sagte, die Schiffe seien aus den VAE gekommen, um Waffen an jemenitische Separatisten zu liefern, die bereits den Süden des Jemen in Teilen kontrollieren.