Brigitte Bardot: Ihr Tod spaltet die Nation
Ikone oder Rassistin? Nach dem Tod von Brigitte Bardot bricht in Frankreich eine Debatte um die Bedeutung der Filmlegende aus – und um das nationale Selbstverständnis.
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Ikone oder Rassistin? Nach dem Tod von Brigitte Bardot bricht in Frankreich eine Debatte um die Bedeutung der Filmlegende aus – und um das nationale Selbstverständnis.
31. Dezember 2025, 7:38 Uhr

Früher war sie Ikone der 68er, heute feiern sie die Ultrarechten: Brigitte Bardots Tod spaltet die politische Öffentlichkeit Frankreichs. © Valery Hache/dpa
Kaum war Brigitte Bardot gestorben, begann das Ringen um ihre Rolle für die französische Nachwelt. Frankreich verliere seine "Marianne, die es so sehr geliebt hat", twitterte Jordan Bardella, Parteivorsitzender des Rassemblement National, eine "leidenschaftliche Patriotin und Tierliebhaberin". Der Tod von "Brigitte", schrieb Bardellas Parteikollegin Marine Le Pen ebenfalls auf X, sei ein großer Verlust, Bardot sei "unglaublich französisch" gewesen, "frei, unbezwingbar, integer".
Während sich die Äußerungen aus dem rechten Lager in Tonalität und Superlativen ähneln, fielen die Beileidsbekundungen aufseiten der französischen Linken, wenn überhaupt, verhalten aus. Bardot habe zwar das französische Kino geprägt, sich aber "von den republikanischen Werten abgewandt", hieß es aus dem Lager der Sozialisten etwa. Für einige Stunden lediglich könne man ihre "inakzeptablen Äußerungen" vergessen und ihr Engagement für den Tierschutz würdigen. Andere Politiker wie der linkspopulistische Jean-Luc Mélenchon oder die sozialistische Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo meldeten sich gar nicht erst zu Wort. "Brigitte Bardot, abgedriftet in den rassistischen Hass", titelte die linksliberale Tageszeitung Libération.