Bundeswehr: Boris Pistorius "erschüttert" über Vorfälle bei Fallschirmjägern
Berichte über Rechtsextremismus bei der Truppe erschüttern die Bundeswehr. Der Verteidigungsminister zeigt sich geschockt – und übt Kritik an der Militärführung.
Berichte über Rechtsextremismus bei der Truppe erschüttern die Bundeswehr. Der Verteidigungsminister zeigt sich geschockt – und übt Kritik an der Militärführung.
Aktualisiert am 30. Dezember 2025, 13:00 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, ljk
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Fallschirmjäger der Bundeswehr und weiterer Natopartner während der Luftlandeübung Swift Response © Kay Nietfeld/dpa
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich schockiert über die Vorfälle bei einem Fallschirmjägerregiment der Bundeswehr gezeigt. Die gemeldeten Fälle von Rechtsextremismus, sexuellem Fehlverhalten und Drogenkonsum seien erschütternd und stünden im gänzlichen Widerspruch zu den elementaren Werten der Bundeswehr, sagte Pistorius der Nachrichtenagentur dpa.
Pistorius kritisierte auch das Verhalten der militärischen Führung vor Ort. Zwar habe diese sofort die Ermittlungen begonnen und seitdem für umfassende Aufklärung und harte Konsequenzen gesorgt. Was jedoch nicht ginge, sei, "dass das Fehlverhalten vor Ort offenbar nicht sofort als solches erkannt wurde und damit auch nicht mit der erforderlichen Konsequenz verfolgt wurde. Das muss ausgeschlossen sein", sagte Pistorius.
Pistorius will restlose Aufklärung
Es komme nun darauf an, dass die einzelnen Vorfälle "restlos aufgeklärt werden" und auch eventuelle weitere Fälle "mit aller Konsequenz geahndet werden", sagte der Verteidigungsminister. "Drittens muss das Vertrauen in die militärische Führung vor Ort wiederhergestellt werden."
Um zu verhindern, dass sich das Fehlverhalten wiederholt, solle es einen sogenannten "Aktionsplan Luftlandetruppe" geben, fuhr Pistorius fort. Dazu habe der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Christian Freuding, Maßnahmen eingeleitet. Es müsse klar sein, dass Extremismus, sexuelles Fehlverhalten und Drogenkonsum in der Bundeswehr nichts verloren haben. Außerdem dürfe es keine Furcht geben, Vorfälle zu melden – oder gar falsche Solidarität mit Tätern. Es müsse jederzeit einen geschützten Raum geben, in dem sich Betroffene sicher fühlen können, sich zu melden, sagte Pistorius.