China setzt Militärmanöver vor Taiwan fort
Mit Zerstörern, Fregatten und Militärflugzeugen setzt China sein Militärmanöver vor Taiwan fort. Laut eigenen Angaben soll eine Blockade der wichtigsten Häfen der Insel simuliert werden. Taiwans Präsident kündigte Zurückhaltung an.

Simulation von Seeblockade China setzt Militärmanöver vor Taiwan fort
Stand: 30.12.2025 10:55 Uhr
Mit Zerstörern, Fregatten und Militärflugzeugen setzt China sein Militärmanöver vor Taiwan fort. Laut eigenen Angaben soll eine Blockade der wichtigsten Häfen der Insel simuliert werden. Taiwans Präsident kündigte Zurückhaltung an.
China hat sein Großmanöver rund um die Inselrepublik Taiwan fortgesetzt. Laut Angaben der Nachrichtenagentur AFP wurden von der Taiwan am nächsten liegenden chinesischen Insel Pingtan aus beobachtet, wie eine Salve von mindestens zehn Raketen gestartet wurde.
Das Manöver "Mission der Gerechtigkeit 2025" war am Montag gestartet worden. Es soll laut chinesischen Angaben eine Blockade der wichtigsten Häfen Taiwans sowie Angriffe auf maritime Ziele simulieren.
Schießübungen von Bodentruppen
Die chinesische Armee teilte mit, dass Bodentruppen am Dienstagmorgen (Ortszeit) Schießübungen in den Gewässern nördlich von Taiwan ausgeführt hätten. Es seien die "gewünschten Ergebnisse" erzielt worden.
Nach chinesischen Angaben wurden unter anderem Zerstörer, Fregatten und Bomber entsandt. In den Gewässern nördlich und südlich von Taiwan seien die "Fähigkeiten der See-Luft-Koordination und der integrierten Blockade und Kontrolle" getestet worden, erklärte die chinesische Armee.
Flugzeuge überqueren Mittellinie der Straße von Taiwan
Taiwans Verteidigungsministerium erklärte derweil, innerhalb von 24 Stunden 130 chinesische Militärflugzeuge gesichtet zu haben. Zudem seien 14 Schiffe der chinesischen Marine und acht nicht näher bezeichnete Regierungsschiffe entdeckt worden.
Laut Verteidigungsministerium haben 90 der chinesischen Flugzeuge die Mittellinie der Straße von Taiwan überquert. Auch ein chinesischer Militärballon wurde gesichtet. Das chinesische Militär feuerte laut den Angaben in der südostchinesischen Provinz Fujian Artillerie auf ein Zielgebiet nördlich von Taiwan ab. Die Einschlagzonen erstreckten sich über 44 Kilometer vor der Küste.
Nach taiwanischen Angaben haben 90 chinesische Flugzeuge die Mittellinie der Straße von Taiwan überquert.
Taiwan: Wollen Konflikt nicht eskalieren
Taiwans Präsident Lai Ching-te erklärte im Onlinedienst Facebook, dass Taiwan den Konflikt nicht eskalieren oder Streit provozieren werde. Ein Präsidialamtssprecherin verurteilte Chinas Vorgehen, es untergrabe die Sicherheit und Stabilität in der Region und stelle eine offene Herausforderung dar.
Das Manöver hat auch Auswirkungen auf den Alltag in Taiwan: Laut den Flugplänen der vier internationalen Flughäfen des Landes wurden am mehr als 100 internationale und Inlandsflüge aufgrund geänderter Flugzeiten, Verspätungen oder Annullierungen gestrichen.