Datenschutz im Internet: Bündnis um Chaos Computer Club regt digitalen Unabhängigkeitstag an
Der Chaos Computer Club und weitere Gruppen wollen Datenschutz im Netz fördern. Ab 2026 plant das Bündnis monatliche Aktionen für demokratiefreundliche digitale Angebote.
Der Chaos Computer Club und weitere Gruppen wollen Datenschutz im Netz fördern. Ab 2026 plant das Bündnis monatliche Aktionen für demokratiefreundliche digitale Angebote.
Aktualisiert am 27. Dezember 2025, 18:01 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, maw
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Jedes Jahr veranstaltet der Chaos Computer Club einen Kongress, zu dem Tausende Hacker anreisen. Nun will der CCC die digitale Unabhängigkeit fördern. © Daniel Bockwoldt/dpa
Ein Bündnis aus der ethischen Hackergruppe Chaos Computer Club und weiteren Organisationen hat zu einem monatlichen "digitalen Unabhängigkeitstag" aufgerufen. Mit dem Ziel, die Demokratie zu schützen, wollen die Verantwortlichen nach eigenen Angaben Menschen dazu ermutigen, ihre digital genutzten Plattformen kritisch zu hinterfragen und zu demokratiefreundlichen Angeboten zu wechseln. Die Aktion soll im neuen Jahr ab dem 4. Januar an jedem ersten Sonntag im Monat stattfinden, wie das Bündnis auf dem Chaos Communication Congress in Hamburg mitteilte.
"Mit dem Digital Independence Day wollen wir Vielfalt und Freiheit stärken, weil es dringend nötig ist", teilte der Mitgründer von Save Social, Björn Staschen, mit. Die Initiative koordiniert den digitalen Unabhängigkeitstag, auch Di.Day genannt. Unter anderem fordert die Gruppe einen Wechsel zu unabhängigen digitalen Angeboten, die besseren Datenschutz bieten. Als Beispiele nannte das Bündnis datenschutzfreundliche E-Mail-Anbieter, unabhängige Messenger wie Signal und Browser wie Firefox und Ecosia. Auf Ihrer Website zum Di.Day stellen die Initiatoren visuelle Anleitungen für den Wechsel vor, mit Zeichnungen des Illustrators Florian Biege.
Schriftsteller Marc-Uwe Kling unterstützt die Aktion
Der Schriftsteller Marc-Uwe Kling befürwortete das Vorhaben auf dem Kongress. "Unser digitales Leben befindet sich in der Hand weniger Superreicher", sagte er. Mit der Monopolstellung ihrer Unternehmen bestimmten Menschen wie Elon Musk, oder Mark Zuckerberg weltweit, wie sich die Menschen online informierten, wie sie diskutierten, kommunizierten oder handelten. "Einen solchen unkontrollierten Einfluss sollte kein Mensch und kein Unternehmen besitzen, weil wir dann nicht mehr in Freiheit leben können", sagte Kling weiter.