Einsätze im Gazastreifen: Israel entzieht 37 Hilfsorganisationen die Lizenz
Nach mehr als zwei Jahren Krieg ist die humanitäre Lage im Gazastreifen weiter katastrophal. Trotzdem untersagt Israel künftig zahlreichen Hilfsorganisationen Einsätze in dem Gebiet. Betroffen ist auch Ärzte ohne Grenzen.

Stand: 30.12.2025 18:50 Uhr
Nach mehr als zwei Jahren Krieg ist die humanitäre Lage im Gazastreifen weiter katastrophal. Trotzdem untersagt Israel künftig zahlreichen Hilfsorganisationen Einsätze in dem Gebiet. Betroffen ist auch Ärzte ohne Grenzen.
Zahlreiche internationale Hilfsorganisationen sollen ab Anfang Januar keinen Zugang mehr zum Gazastreifen bekommen. Israel wirft ihnen vor, gegen neue Regeln der Regierung verstoßen zu haben. Diese sähen eine Überprüfung internationaler Organisationen vor, die im Gazastreifen tätig sind.
Betroffen ist demnach unter anderem Ärzte ohne Grenzen. Der Hilfsorganisation wird dem Ministerium zufolge zur Last gelegt, Aufgaben von Mitarbeitern, denen Israel eine Kooperation mit der Hamas und anderen militanten Gruppen vorgeworfen hat, nicht ausreichend geklärt zu haben.
37 Hilfsorganisationen betroffen
Nach Angaben des Diaspora-Ministeriums sind bisher 37 Organisationen vom Entzug der Zulassung betroffen. Nach Darstellung Israels erbringen diese Organisationen nur einen kleinen Teil der gesamten Hilfsleistungen im Gazastreifen. Ärzte ohne Grenzen teilte dagegen mit, sie sei "eine der größten medizinischen Organisationen, die derzeit im Gazastreifen tätig sind".
Trotz der seit Oktober geltenden Waffenruhe ist die humanitäre Lage im Gazstreifen weiter katastrophal. Nach jüngsten Angaben des UN-Nothilfebüros sind mehr als 80 Prozent der Gebäude in dem Küstenstreifen zerstört oder beschädigt. Viele Menschen leben in Zeltlagern und sind dabei winterlichem Wetter ausgesetzt. Es fehlt an Lebensmitteln und medizinischer Versorgung.