
Z+ (abopflichtiger Inhalt); Eisbaden: "Wenn Sie den Unsinn machen, dann langsam"
Herzklopfen, Zittern, Glücksgefühle: Sogar Ärzte schwärmen vom Eisbaden. Der Mediziner Hanns-Christian Gunga sieht das ein bisschen anders.
Aus der ZEIT Nr. 55/2025 Aktualisiert am 29. Dezember 2025, 12:06 Uhr
DIE ZEIT: Herr Gunga, überall im Land springen Menschen im Winter ins eiskalte Wasser, acht Prozent der Deutschen haben es laut einer Umfrage schon einmal getan. Was denken Sie als Mediziner, wenn Sie das sehen?
Hanns-Christian Gunga: Das ist der maximale Stress, das sehen Sie an den schmerzverzerrten Gesichtern und der Körperhaltung: Viele verschränken die Arme, um sich gegen die Kälte zu schützen, sie atmen heftig. Beim Eisbaden springt das sympathische Nervensystem an, der Körper bereitet sich auf Kampf oder Flucht vor, Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin oder Cortisol werden ausgeschüttet, der Kreislauf fährt schlagartig hoch.