1977, Deutscher Herbst, Hanns Martin Schleyer ist entführt: Die Ermittler – unter enormen Druck – wenden sich an Gerard Croiset. Konnte der Hellseher tatsächlich helfen?
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Z+ (abopflichtiger Inhalt); Entführung von Hanns Martin Schleyer: Wahn und Wahrheit
Es war anscheinend wirklich ihr Ernst: Wie die Polizei 1977 mit einem Hellseher nach dem entführten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer suchte.
Aus der ZEIT Nr. 54/2025 Aktualisiert am 28. Dezember 2025, 19:18 Uhr
Matthias Jahn und Sascha Ziemann sind Professoren für Strafrecht an der Goethe-Universität Frankfurt und der Leibniz Universität Hannover. Sie konnten den Aktenbestand im Archiv des Freiburger Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene auswerten. Eine ausführlichere Fassung erscheint in einer juristischen Festschrift im Nomos-Verlag, Baden-Baden.
Die Geschichte, die der Journalist Will Tremper im November 1977 den Lesern der Illustrierten Bunte präsentierte, hatte es in sich. Er berichtete von einem Ermittlungsversagen der Behörden im Fall des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer, der am 5. September 1977 von Mitgliedern der linksterroristischen RAF in Köln entführt worden war. Seine Leiche wurde am 19. Oktober 1977 im Kofferraum eines Wagens im französischen Mulhouse gefunden. Schleyer hätte, so schrieb Tremper, gerettet werden können, wenn die Ermittlungsbehörden konsequenter den Hinweisen nachgegangen wären, die ihnen ein bekannter Hellseher aus den Niederlanden, Gerard Croiset, gegeben habe. Und das war noch nicht das einzig Spektakuläre: Die Behörden sollen den Hellseher selbst kontaktiert haben.