Erstmals Bodycams für Berlins Feuerwehrleute in der Silvesternacht
Mit so vielen Einsatzkräften wie nie bereiten sich Polizei und Feuerwehr in Berlin auf die Silvesternacht vor. Schon im Vorfeld wurden 147.000 Feuerwerkskörper sichergestellt. Die Feuerwehr setzt erstmals Bodycams ein. Von Tom Garus.

Stand: 31.12.2025 13:04 Uhr
Mit so vielen Einsatzkräften wie nie bereiten sich Polizei und Feuerwehr in Berlin auf die Silvesternacht vor. Schon im Vorfeld wurden 147.000 Feuerwerkskörper sichergestellt. Die Feuerwehr setzt erstmals Bodycams ein_._
Alle warten auf den Knall, doch der kommt nicht. Eigentlich wollte die Berliner Feuerwehr bei ihrer Pressekonferenz demonstrieren, wie ein illegaler Böller die Hand einer Dummy-Puppe zerfetzt.
Doch das Produkt vom Schwarzmarkt ist defekt - oder scheint defekt, denn jetzt werde es gefährlich, warnt ein Feuerwehrmann, "wenn die Leute nachgucken wollen, warum er nicht gezündet hat und dann in ihrer Hand hochgeht". Die Berliner Rettungsstellen stellen sich erneut auf eine Ausnahmenacht ein.
Im Einsatz: mehr als 2.000 Feuerwehrleute - mehr als dreimal so viele wie an einem normalen Tag. "Wir kommen in jeder Silvesternacht an unsere Grenzen", sagt ein Feuerwehrsprecher, nicht nur wegen der stetig steigenden Zahl an Einsätzen - rund 1.800 am Silvesterabend 2024 - sondern auch wegen der zunehmenden Gewalt gegen die Einsatzkräfte.
Berliner Feuerwehrleute werden in der Silvesternacht 2025 erstmals auf breiter Basis mit Bodycams ausgestattet.
Angriffe sollen mit Bodycams dokumentiert werden
Seit Jahren werden Polizei- und Feuerwehrkräfte mit Feuerwerkskörpern beschossen und aufgehalten. Erstmal sollen die Feuerwehrleute jetzt mit Bodycams ausgestattet werden. Angriffe sollen so besser dokumentiert werden.
Robert Poch ist Rettungssanitäter und bekam als einer der ersten 2021 eine solche Kamera. Geholfen habe sie zum Beispiel bei einem aggressiven Mann, der ihn während eines Einsatzes plötzlich anpöbelte. "Der stand kurz vor meiner Nase und im Endeffekt haben wir gefilmt und gefilmt und gefilmt."
Der Mann sei später wegen Beleidigung verurteilt worden, so Poch. Endlich habe nicht mehr nur Aussage gegen Aussage gestanden.
Polizei will illegales Feuerwerk unterbinden
Insgesamt 4.300 Polizisten sind in der Hauptstadt an Silvester im Einsatz. Besonders das Abbrennen illegaler Feuerwerkskörper soll dabei kontrolliert und wenn nötig unterbunden werden, heißt es. Im Fokus ist auch Feuerwerk, das nur von Profis abgebrannt werden darf.
In normalen Nächten sind rund 1.000 Polizisten im Dienst. Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel warnte vor "Pyroexzessen" und "völliger Empathielosigkeit", "ohne Rücksicht auf Verluste". Der Andrang in den Geschäften zeige, dass einiges zu erwarten sei.
