Eurofighter-Nachfolger: Deutschland und Frankreich schieben Entscheidung über FCAS auf
Deutschland und Frankreich haben die Frist für eine Entscheidung über den geplanten europäischen Kampfjet verstreichen lassen. Einen neuen Termin gibt es nicht.
Deutschland und Frankreich haben die Frist für eine Entscheidung über den geplanten europäischen Kampfjet verstreichen lassen. Einen neuen Termin gibt es nicht.
31. Dezember 2025, 3:37 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, peng
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Emmanuel Macron, Ursula von der Leyen und Vertreter beteiligter Unternehmen enthüllen im Juni 2019 ein Modell des zukünftigen europäischen Kampfjets, Teil des Rüstungsvorhabens FCAS. © Benoit Tessier/picture alliance/dpa/POOL Reuters/AP/AP/dpa
Bis zum Jahresende wollten Deutschland und Frankreich entscheiden, ob und wie sie die Entwicklung des Luftkampfsystems FCAS fortführen. Nun vertagten sie die Entscheidung auf unbestimmte Zeit. "Entgegen der ursprünglichen Planung ist eine abschließende Entscheidung zum Fortgang des FCAS-Projekts zum Jahresende noch nicht gefallen", teilte ein Regierungssprecher der Nachrichtenagentur dpa auf Anfrage mit. Wie es nun mit dem Projekt weitergeht, ist noch völlig offen. "Ein neues Datum für eine Entscheidung können wir zu diesem Zeitpunkt nicht nennen", schrieb der Regierungssprecher.
Das Rüstungsprojekt soll den europäischen Kampfjet der Zukunft hervorbringen. FCAS steht für "Future Combat Air System". Das Luftkampfsystem soll im Verbund mit unbewaffneten und bewaffneten Drohnen fliegen und ist insofern mehr als ein Kampfflugzeug. Es soll den von der Bundeswehr genutzten Eurofighter und die französische Rafale ab 2040 ablösen. Mit geschätzten Gesamtkosten in Höhe eines dreistelligen Milliardenbetrags wäre FCAS das größte und teuerste europäische Rüstungsprojekt, wenn es umgesetzt würde.
Die Entscheidung darüber war schon einmal aufgeschoben worden. Grund für das erneute Vertagen, nun auf unbestimmte Zeit, sei "die umfassende deutsch-französische Agenda in außen- und sicherheitspolitischen Fragen, die eine Befassung mit dem Thema gemeinsames Kampfflugzeug auf der Ebene des Präsidenten und des Bundeskanzlers noch nicht möglich gemacht hat", schrieb der Regierungssprecher.