Gespräche über die DDR: "Und dann kommen wir und bohren herum"
Welche Konflikte treten hervor, wenn in Familien die Generationen miteinander über die DDR sprechen? Und was interessiert die Jüngeren daran noch?
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Welche Konflikte treten hervor, wenn in Familien die Generationen miteinander sprechen? Und was interessiert die Jüngeren noch an der DDR? Ein Tischgespräch, gerade rechtzeitig vor Weihnachten
Aus der ZEIT Nr. 55/2025 Aktualisiert am 31. Dezember 2025, 11:26 Uhr

Olivia Schneider, geboren 1996, ist in der Sächsischen Schweiz aufgewachsen und hat in Dresden Bildende Kunst und Soziale Arbeit studiert. Sie bezeichnet sich selbst als "Ostfluencerin", betreibt den Instagram-Kanal "tumvlt" und wurde durch humorvolle Videos und Alltagsaufnahmen aus Ostdeutschland bekannt. Sie lebt und arbeitet in Dresden. © Nancy Jesse für DIE ZEIT
DIE ZEIT: Obwohl Sie die DDR nicht mehr erlebt haben, arbeiten Sie sich alle drei an ihrer Geschichte und ihrem Alltag ab. Wie ist das, wenn Sie an Feiertagen wie jetzt zu Weihnachten mit Ihrer Familie am Tisch sitzen: Spricht man offen über die Vergangenheit – oder herrscht zwischen den Generationen eher Schweigen?
Olivia Schneider: Meine Eltern schweigen nicht, aber ich habe Hemmungen, sie zu fragen. Es wirkt auch so künstlich: Nun ist endlich Weihnachten, wir sitzen zusammen am Tisch, also muss jetzt geredet werden. Ich wünschte, solche Gespräche entstünden eher nebenbei, aber das passiert selten. Außerdem beschäftige ich mich auf Instagram mit der DDR und habe Angst, dass es so wirkt, als würde ich meine Eltern nur befragen, um es später weiterzuverarbeiten.