Große Hilfsbereitschaft nach Brandanschlag auf Kältebusse in Berlin
Am Wochenende soll ein Unbekannter einen Brandanschlag auf Kältebusse in Berlin verübt haben. Ein Fahrzeug brannte aus, ein weiteres wurde beschädigt. Durch große Unterstützung kann die Stadtmission nun ihre Arbeit für Obdachlose fortsetzen.

Obdachlosenhilfe in Berlin Große Solidarität nach Brandanschlag auf Kältebusse
Stand: 29.12.2025 15:20 Uhr
Am Wochenende soll ein Unbekannter einen Brandanschlag auf Kältebusse in Berlin verübt haben. Ein Fahrzeug brannte aus, ein weiteres wurde beschädigt. Durch große Unterstützung kann die Stadtmission nun ihre Arbeit für Obdachlose fortsetzen.
Obwohl zwei der drei Kältebusse der Berliner Stadtmission nach einem Brand weiterhin ausfallen, soll es das Hilfsangebot für Obdachlose auf der Straße auch in den kommenden Nächten in gewohntem Umfang geben. Improvisation und viel Hilfsbereitschaft machen es möglich. "Wir sind überwältigt von der Solidarität der Menschen", sagte Stadtmissionssprecherin Barbara Breuer auf dpa-Anfrage. "Andere Träger und Unternehmen aus Berlin haben ihre Hilfe angeboten."
Auch erste Geldspenden seien bereits angekommen, eine konkrete Summe lasse sich aber noch nicht nennen. "Die Kältebusfahrten sind abgesichert, und wir sind total dankbar." Ein Bus der Stadtmission der Evangelischen Kirche war in der Nacht zum Sonntag komplett ausgebrannt, ein zweiter wurde durch den Brand so beschädigt, dass er zurzeit nicht eingesetzt werden kann. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung.
Zwei Kältebusse beschädigt
Nach Angaben der Polizei hatte ein Zeuge gegen 3 Uhr in der Nacht zu Sonntag die Feuerwehr alarmiert. Er hatte beobachtet, wie eine unbekannte Person in der Seydlitzstraße bei den Kältebussen stand, von denen einer kurz darauf in Flammen aufging. Ein Brandkommissariat des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen.
Die Kältebusse sind unter anderem im Einsatz, um obdachlose Menschen in kalten Winternächten in Notunterkünfte zu bringen. Die ehrenamtlichen Helfer, die mit den Bussen nachts unterwegs sind, bringen ihnen aber auch Schlafsäcke, heißen Tee oder Suppe.
"Die vergangene Nacht war heikel", sagte Stadtmissionssprecherin Breuer. Dennoch habe es bei den Kältebusfahrten keine größeren Einschränkungen gegeben. Möglich war das nicht zuletzt durch das Angebot eines privaten Unternehmens aus dem Rettungsdienst, bei den Kältebusfahrten einzuspringen.
Ausgebrannter Kältebus in Berlin
Empörung über mutmaßlichen Brandanschlag
Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) zeigte sich am Sonntag über den mutmaßlichen Angriff erschüttert. "Wer Fahrzeuge zerstört, die dazu da sind, Menschen vor dem Erfrieren zu schützen, greift nicht nur Sachwerte an, sondern gefährdet unmittelbar Leben", erklärte die Senatorin auf Instagram. "Die Kältebusse sind für viele der letzte Rettungsanker, der Weg in eine warme, sichere Unterkunft. Dass nun genau diese Hilfe mutwillig angegriffen wurde, ist unerträglich."