Inflation: Iranischer Zentralbankchef tritt nach Währungsabsturz zurück
Nach einem Rekordtief des iranischen Rial ist der Zentralbankchef laut Staatsfernsehen zurückgetreten. In Teheran halten derweil die Proteste in Geschäftsvierteln an.
Nach einem Rekordtief des iranischen Rial ist der Zentralbankchef laut Staatsfernsehen zurückgetreten. In Teheran halten derweil die Proteste in Geschäftsvierteln an.
Aktualisiert am 29. Dezember 2025, 18:27 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AP, dpa, mmh
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Über den Rücktritt des Zentralbankchefs im Iran, Mohammed Resa Farsin, war bereits spekuliert worden. © Alexander Kulebyakin/dpa
Der iranische Zentralbankchef Mohammed Resa Farsin ist laut dem Staatsfernsehen nach dem Absturz der iranischen Landeswährung Rial zurückgetreten. Über einen solchen Schritt war bereits spekuliert worden. Farsin war seit 2022 im Amt.
Die iranische Währung war am Sonntag auf ein Rekordtief von 1,42 Millionen Rial pro US-Dollar abgestürzt. 2015, als mit Abschluss des Atomabkommens internationale Sanktionen im Gegenzug für strenge Kontrollen des iranischen Atomprogramms aufgehoben worden waren, stand die iranische Währung bei 32.000 Rial pro US-Dollar. Am Montag wurde ein US-Dollar für 1,38 Millionen Rial gehandelt.
Die rasche Abwertung verschärft den Inflationsdruck, treibt die Preise für Güter des täglichen Bedarfs in die Höhe und belastet die Haushaltsbudgets. Die Jahresteuerung lag im Dezember dem staatlichen Statistikzentrum zufolge bei 42,2 Prozent. Die Preise für Lebensmittel stiegen um 72 Prozent und für Medikamente um 50 Prozent.
Proteste halten an – auch Kritik am Regime wird laut
Unterdessen hielten die Proteste gegen die kritische wirtschaftliche Lage in mehreren Geschäftsvierteln Teherans den zweiten Tag in Folge an. Augenzeugen berichteten, Hunderte Ladenbesitzer hätten ihre Geschäfte in der iranischen Hauptstadt geschlossen und andere aufgefordert, sich den Protesten anzuschließen. Die Kundgebungen sollen damit noch größer als die am Vortag sein. Auch in Isfahan in der Mitte des Iran, in Schiras im Süden des Landes und in Maschhad im Nordosten soll es Proteste gegeben haben.