Jahreswechsel: Alle Jahre wieder: Einsatzkräfte zu Silvester im Großeinsatz
31. Dezember 2025, 4:00 Uhr Quelle: dpa Berlin/Brandenburg

Viele Menschen hoffen auf ein friedliches Silvester in Berlin (Archivbild). © Robert Schlesinger/dpa
In Berlin stehen Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte und Krankenhäuser wieder vor einem arbeitsreichen Jahreswechsel. 4.300 Polizisten sollen in der Silvesternacht für Sicherheit sorgen, das sind 3.300 mehr als in normalen Nächten. Die Feuerwehr bietet 1.600 Einsatzkräfte auf, dreimal so viel wie sonst.
Auch weitere Löschfahrzeuge sowie Krankenwagen mit Sanitätern und Notärzten stehen wegen der zu erwartenden vielen Brände und verletzten Menschen wegen Unfällen, Schlägereien und Böller bereit. «Wir kommen in jeder Silvesternacht an unsere Grenzen», sagte ein Feuerwehrsprecher.
Appell der Innensenatorin
In den Vorjahren kam es in der Silvesternacht immer wieder zu Böller-Angriffen auf Polizisten und Sanitäter. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) appellierte vor diesem Hintergrund dringend an alle Berliner, sich friedlich und gewaltfrei zu verhalten. Die Feuerwehr warnte vor den Brandgefahren durch das Feuerwerk.
Sorgen bereitet den Sicherheitskräften vor allem illegales Feuerwerk, darunter sogenannte Kugelbomben. Mehrere Detonationen solcher Sprengkörper hatten vor einem Jahr in Berlin schwere Schäden an Gebäuden oder Autos angerichtet, mehrere Menschen wurden teils lebensbedrohlich verletzt.
Problem Kugelbomben
Nach Angaben der Innensenatorin zog die Polizei in den Wochen vor Silvester bereits mehr als 100.000 Stück Feuerwerkskörper der gefährlichen Kategorie 4 aus dem Verkehr – darunter fallen Kugelbomben und große Raketen. Damit seien schon zahlreiche Explosionen verhindert worden, hieß es.
«Straftaten werden konsequent geahndet»
Polizei und Feuerwehr seien für die Sicherheit in der Stadt im Einsatz, betonte Spranger. «Sie verdienen Respekt und Schutz – nicht Angriffe, Bedrohungen oder Behinderungen ihrer Arbeit. Gewalt gegen Einsatzkräfte ist nicht akzeptabel und wird konsequent geahndet.» Ähnlich hatte sich jüngst auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner geäußert.
«Wer Krawall macht und Straftaten begeht, wird den Rechtsstaat konsequent zu spüren bekommen», sagte der CDU-Politiker vor wenigen Tagen der Deutschen Presse-Agentur. «Uns ist wichtig: Jeder kann fröhlich feiern, jeder kann Spaß haben. Aber wenn es zu Straftaten kommt, wird die Polizei wie in den vergangenen Jahren sehr konsequent und sehr robust einschreiten.»
Neue Silvesterpartys
Gleichzeitig setzt Wegner große Hoffnungen auf die neu konzipierte Silvesterfeier mit 25.000 Besuchern am Brandenburger Tor. «Diese neue Silvesterparty könnte eine neue Tradition in Berlin werden», sagt er der dpa. «Es wird eine Silvesterparty mit Berliner DJs – und damit mit einem besonderen Berliner Sound, der zu unserer Stadt passt.» Als Werbebotschaft für Berlin sei wichtig, dass das Feuerwerk am Brandenburger Tor live im TV gezeigt werde und die Bilder um die Welt gingen.
In der Nähe auf der Straße des 17. Juni findet zudem eine als Demonstration angemeldete Rave-Party statt. Auf sieben festen Bühnen und auf sieben Trucks legen laut Veranstalter mehr als 100 DJs auf. Während die vom Land organisierte Party am Brandenburger Tor von 22.00 bis 1.00 Uhr dauert, soll es beim Rave im Tiergarten von 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr gehen. Die Veranstalter rechnen mit bis zu 16.000 Menschen.
Debatte um Böllerverbot
Alle Jahre wieder wird vor Silvester in Berlin und bundesweit über ein privates Böllerverbot und ein Verkaufsverbot diskutiert, für das sich unter anderem Polizei, Ärzte, Umweltverbände und auch etliche Politiker einsetzen. Eine von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) schon vor längerer Zeit angestoßene Online-Petition für ein deutschlandweites Böllerverbot unterzeichneten mittlerweile fast 2,7 Millionen Menschen. Allerdings führte diese Debatte auch dieses Jahr zu keinem konkreten Ergebnis.
In Berlin gibt es zum Jahreswechsel wieder mehrere Böllerverbotszonen. Komplett verboten ist privates Feuerwerk am Alexanderplatz, im Steinmetzkiez in Schöneberg, auf einem Teil der Sonnenallee in Neukölln und angrenzenden Nebenstraßen und auf der Admiralbrücke und angrenzenden Straßen in Kreuzberg. Auch bei den beiden Silvesterpartys zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule ist privates Böllern tabu.
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