Jahreswechsel: Bischof Bätzing ruft zu mehr Mut machenden Geschichten auf
31. Dezember 2025, 18:44 Uhr Quelle: dpa Hessen

Der Limburger Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, wünscht sich mehr Zuversicht. (Archivbild) © Andreas Arnold/dpa
Angesichts internationaler Krisen und vieler negativer Schlagzeilen hat der Limburger Bischof Georg Bätzing zum Jahresschluss zu einem bewussten Perspektivwechsel aufgerufen. «Fehlt es eigentlich an guten Nachrichten – oder erzählen wir zu wenig davon?», fragte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz laut Mitteilung in seiner Predigt im Frankfurter Dom. Viele Menschen schauten keine Nachrichten mehr, weil es sie zu traurig mache. Gerade deshalb brauche es Erzählungen, die Mut machten.
Als Beispiel nannte der katholische Oberhirte ein Projekt der kirchlichen Flüchtlingshilfe. Ehrenamtliche begleiteten dabei geflüchtete junge Menschen durch die Herausforderungen einer dualen Ausbildung. Bätzing berichtete von eigenen Eindrücken: «Mir saßen eine Diätassistentin, ein Busfahrer, ein Kfz-Mechatroniker und eine Notarfachangestellte gegenüber – voller Stolz auf ihren erfolgreichen Abschluss.» Alle hätten heute eine feste Anstellung. So könne Integration in Deutschland gelingen.
Bätzing: Viel mehr Erwachsenentaufen in Frankreich
Als Hoffnungszeichen verwies der Limburger Bischof auch auf Entwicklungen in der Kirche. In Frankreich sei die Zahl erwachsener Menschen, die um die Taufe bitten, sprunghaft gestiegen. Und in Deutschland habe eine Umfrage jüngst ergeben, dass etwas mehr als die Hälfte der jungen Katholiken sich erneut für die katholische Kirche entscheiden würde.
Vielleicht sei es Zeit für einen Perspektivwechsel: «Jeder Christ, jede Glaubende ist ein Wunder der Gnade Gottes.» Kirche müsse lernen, nicht von der Zugehörigkeit der Mehrheit auszugehen, sondern von unten hinauf zu zählen – so wie am Anfang des Christentums», erklärte Bätzing.
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