KI und Arbeit: Keine Langeweile mehr dank KI? Bloß nicht!
KI soll eintönige Routineaufgaben übernehmen, damit wir kreativer und komplexer denken können. Klingt erst mal gut, ist es aber nicht.
KI soll eintönige Routineaufgaben übernehmen, damit wir kreativer und komplexer denken können. Klingt erst mal gut, ist es aber nicht.
29. Dezember 2025, 15:57 Uhr
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In der Vergangenheit wurde schon oft versprochen, dass Technik den Menschen entlasten soll. Aber dann? © Gary Waters/plainpicture
Künstliche Intelligenz wird etliche Jobs überflüssig machen! Ein weiteres Unternehmen will Tausende Stellen streichen! Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten im Büro! 2025 wurde "KI-Ära" zum Wort des Jahres erklärt – und immer wieder ging es darum: um die Sicherheit von Arbeitsplätzen. Wie viele werden verschwinden, wann und welche?
Neben diesen düsteren Meldungen gibt es immer wieder eine Prognose, die Hoffnung bringen soll. In Studien vom Bitkom-Verband, den großen Wirtschaftsinstituten und von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) steht etwa: Künstliche Intelligenz kann uns monotone und langweilige Aufgaben abnehmen. Endlich, so heißt es, bleibt mehr Raum für das Wichtige und Wesentliche, für kreativeres, komplexeres Denken. Doch nicht alles, was nach Fortschritt klingt, ist tatsächlich ein Gewinn.
Monotone Aufgaben haben nämlich eine unterschätzte Funktion: Stehen sie auf der To-do-Liste, muss man nicht den ganzen Tag große Entscheidungen treffen, permanent aufmerksam und originell sein. Sie bieten dem Kopf an langen Arbeitstagen kurze Pausen. Fallen sie weg, kann der Job den Menschen denkmüde machen. Wer sich über Stunden hinweg extrem konzentriert, komplexe Themen oder Probleme durchdenkt, ist irgendwann mental erschöpft. Die Konzentration lässt nach. Man fühlt sich geistig ausgelaugt, ähnlich wie ein Muskel nach zu viel Krafttraining.