Krankenkassen: Koalitionspolitiker wollen Milliarden bei Gesundheit einsparen
Mehrere Politiker von CDU, CSU und SPD haben mitgeteilt, wie sie sich die Gesundheitsreform vorstellen. Zu den Vorschlägen gehören höhere Zuzahlungen für Patienten.
Mehrere Politiker von CDU, CSU und SPD haben mitgeteilt, wie sie sich die Gesundheitsreform vorstellen. Zu den Vorschlägen gehören höhere Zuzahlungen für Patienten.
30. Dezember 2025, 1:36 Uhr Quelle: DIE ZEIT, KNA, peng
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Weil die Gesundheitsversorgung immer mehr kostet, schlagen Politiker von CDU, CSU und SPD Möglichkeiten zum Sparen vor. © Sebastian Kahnert/dpa
Weil die gesetzlichen Krankenkassen Geldprobleme plagen, haben Politiker der Regierungskoalition von Union und SPD milliardenschwere Sparvorschläge für eine umfassende Gesundheitsreform im nächsten Jahr gemacht. So sollen etwa Patienten mehr zuzahlen. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, hält es für sinnvoll, gesetzlich Krankenversicherte stärker an den Kosten bei Arztbesuchen und Medikamenten zu beteiligen. "Eine Vollkaskomentalität steht im Widerspruch zur Wertschätzung medizinischer Leistungen. Deshalb darf es keine Denkverbote bei Praxisgebühr oder höheren Zuzahlungen geben", sagte Stegemann der _Bild-_Zeitung. Entsprechende Schritte müssten in der Koalition diskutiert werden.
Zudem glaubt der CDU-Politiker, es könnten mehrere Milliarden Euro im Jahr eingespart werden, wenn ein sogenanntes Primärarztsystem eingeführt würde. Dabei sollen die Hausärztinnen und Hausärzte stets als erste Anlaufstelle für Patienten dienen und diese durch das Gesundheitssystem steuern. Facharztbesuche sind dann nur bei Überweisungen durch den Hausarzt möglich. "Ließe sich durch die Primärversorgung die Zahl der Arztkontakte um zehn Prozent senken, würde das eine Ersparnis von bis zu fünf Milliarden Euro jährlich bedeuten – wahrscheinlich etwas weniger", sagte Stegemann.