Marie Jaroni: "An diesen Abenden habe ich das erste Mal gedacht: Du bist jetzt allein"
SOURCE:Zeit Online|BY:DIE ZEIT: Wirtschaft - Roman Pletter, Leonie Seifert
Marie Jaroni muss 11.000 Stellen streichen, um Thyssenkrupp Steel zu retten. Sie wird beleidigt und gibt Hoffnung. Was heißt Führen, wenn die Deindustrialisierung droht?
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Z+ (abopflichtiger Inhalt); Marie Jaroni: "An diesen Abenden habe ich das erste Mal gedacht: Du bist jetzt allein"
Marie Jaroni baut als Vorstandschefin 11.000 Stellen ab, um Thyssenkrupp Steel zu retten. Sie wird beleidigt und gibt Hoffnung. Was bedeutet Führen, wenn die Deindustrialisierung droht?
Aus der ZEIT Nr. 55/2025 Aktualisiert am 28. Dezember 2025, 15:32 Uhr
DIE ZEIT:Thyssenkrupp Steel ist seit Jahren in der Krise und verbrennt Milliarden. Sie sind seit November die Vorstandsvorsitzende, auch vorher waren Sie schon im Vorstand. Wann sind Sie das letzte Mal vor Mitarbeiter getreten, ohne dass diese Angst vor dem haben mussten, was Sie sagen?
Marie Jaroni: Am Freitag.
ZEIT: Welche Botschaften hatten Sie zu verkünden?
Jaroni: Das war vor 250 Führungskräften der oberen Ebenen. Denen habe ich gesagt, dass ich so optimistisch bin wie seit anderthalb Jahren nicht. Das meine ich mit vollem Herzen. Ja, unser Restrukturierungsplan ist hart. Uns werden viele Kolleginnen und Kollegen verlassen. Aber es bleiben auch ganz viele hier, die müssen motiviert sein. Und dabei hilft Klarheit. Am Ende dieser Reise wird ein Unternehmen stehen, das überlebensfähig ist. Viele haben diese Veranstaltungen zwar nicht jubelnd verlassen, aber zumindest ohne mehr Angst und mit der Hoffnung: Wenn ich jetzt mitmache, geht es auch wieder nach vorne.