Mehrsprachigkeit: Sind Sie mehrsprachig aufgewachsen?
Sprachen können Menschen verbinden und Identität stiften. Doch manche Sprachkenntnisse werden gesellschaftlich nicht geschätzt. Wie waren Ihre Erfahrungen?
Ob Arabisch, Polnisch oder Albanisch – neben einer kulturellen Vielfalt bringt die deutsche Migrationsgesellschaft auch eine sprachliche mit sich. Dass in einer Familie zwei oder mehrere Sprachen gesprochen werden, gehört für viele Menschen in Deutschland zum Alltag. Etwa jedes fünfte Kind wächst hierzulande mehrsprachig auf.
Mehrsprachigkeit, egal mit welcher Sprache, hat viele Vorteile. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen sogar einen gesundheitlichen Nutzen: Wer mehrere Sprachen spricht und diese regelmäßig nutzt, altert langsamer. Schon länger ist bekannt, dass Mehrsprachigkeit das Gehirn trainiert und vor Demenz schützen kann.
Abseits davon gelten Sprachen als Tor zur Welt, als Mittel, um die eigenen Perspektiven zu versprachlichen und um in Verbindung zu treten: Sei es mit anderen Kulturräumen und Gesellschaften, mit der eigenen Familie oder der eigenen Identität.
Doch während Kenntnisse von Schulfachsprachen wie Englisch, Französisch oder Spanisch gesellschaftlich eher Bewunderung hervorrufen und als erstrebenswert gelten, werden andere negativer bewertet, manchmal sogar gering geschätzt. Menschen, deren Muttersprache nicht Englisch oder eine der romanischen Sprachen ist, sind häufig mit ablehnenden Aussagen konfrontiert: Türkisch klinge "hässlich", Hindi sei "fremd" oder Kurdisch "rückständig". Viele Menschen erfahren Linguizismus, die Abwertung und Diskriminierung von Sprachkenntnissen – im öffentlichen Raum, bei Bewerbungsgesprächen oder im Schulunterricht. Ihre Leistungen werden fälschlicherweise als schlechter eingeschätzt oder ihre nicht deutschen Sprachkenntnisse ignoriert, anstatt sie als Ressource zu sehen.
Wir suchen Menschen, die zu Hause mit einer anderen Sprache als Deutsch aufgewachsen sind: indem sie diese andere Sprache selbst gelernt haben und anwenden oder aber Eltern haben, die in einer anderen Sprache sprechen.
Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen: Welche Sprachen sprechen Sie oder Ihre Eltern? Haben Ihre Eltern Ihnen die Sprache beigebracht? Konnten Sie gar einen Sprachunterricht besuchen, um Ihre Muttersprache zu erlernen? Welche Erfahrungen haben Sie mit Mehrsprachigkeit in Ihrer Familie gemacht? Welche Erfahrungen haben Sie im öffentlichen Raum, in der Schule oder auf der Arbeit gemacht, wenn Sie oder Ihre Eltern die Erstsprache gesprochen haben? Und wie blicken Sie auf Ihre kulturelle Identität? Wenn Sie selbst Kinder haben: Inwiefern setzen Sie sich mit einer mehrsprachigen Erziehung auseinander?
Schreiben Sie uns über das Formular oder per Mail an community-redaktion@zeit.de. Ausgewählte Beiträge wollen wir auf zeit.de veröffentlichen, auf Wunsch auch anonymisiert.
An dieser Stelle ist ein externer Inhalt eingebunden
Zum Anschauen benötigen wir Ihre Zustimmung