Mindestens ein Toter nach massiven Luftangriffen auf Kiew
Kurz vor dem Treffen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj mit US-Präsident Trump hat Russland die Ukraine erneut aus der Luft angegriffen. In Kiew wurden ein Todesopfer und Verletzte gemeldet. Zudem fiel in Tausenden Haushalten die Heizung aus.

Vor Selenskyj-Trump-Treffen Massive Luftangriffe auf die Ukraine
Stand: 27.12.2025 17:44 Uhr
Kurz vor dem Treffen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj mit US-Präsident Trump hat Russland die Ukraine erneut aus der Luft angegriffen. In Kiew wurden ein Todesopfer und Verletzte gemeldet. Zudem fiel in Tausenden Haushalten die Heizung aus.
Die russische Armee hat in der Nacht die Ukraine erneut mit Raketen- und Drohnenangriffen überzogen. Aus Kiew wurden am frühen Samstagmorgen Explosionen gemeldet, landesweit gab es Luftalarm. In zwei Hochhäusern sind nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko schwere Brände ausgebrochen.
Mindestens eine Person wurde getötet, etwa 30 Menschen wurden verletzt, teilte Klitschko auf Telegram mit. Im Kiewer Gebiet starb laut Behörden außerdem eine 47-jährige Frau bei den Angriffen.
Tausende Haushalte ohne Heizung
In Kiew fiel in Tausenden Haushalten die Heizung aus. Es gab auch Stromausfälle. In mehr als 4.000 Wohnhäusern sei die zentrale Wärmeversorgung ausgefallen, so Klitschko. Dazu seien 187 Kindergärten, 138 Schulen und 22 soziale Einrichtungen betroffen. "Energieversorger und Kommunalbetriebe arbeiten daran, die Energie- und Wärmeversorgung wiederherzustellen." Die Temperatur in der Hauptstadt liegt nahe dem Gefrierpunkt.
In der umliegenden Region Kiew sind den Behörden zufolge zudem 320.000 Haushalte ohne Strom.
Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Die ukrainische Luftwaffe hatte in der Nacht auch vor Attacken unter anderem in den Regionen Tschernihiw, Mykolajiw, Charkiw und Schytomyr gewarnt. Aus mehreren Orten wurden Explosionen und Brände gemeldet. Ziel sei unter anderem die Energieinfrastruktur gewesen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte auf X, die russischen Angriffe mit fast 500 Drohnen und 40 Raketen zeigten, dass die Russen "den Krieg nicht beenden" wollten, sondern lieber "jede Gelegenheit nutzen, um der Ukraine noch größeres Leid zuzufügen und ihren Druck auf andere in aller Welt zu erhöhen".
Selenskyj trifft Trump in den USA
Die Angriffe erfolgten einen Tag vor dem geplanten Treffen von Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump in Palm Beach im Bundesstaat Florida. Das Weiße Haus kündigte das bilaterale Treffen für Sonntagnachmittag 15.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MEZ) an. Bei dem Treffen der beiden Staatschefs soll weiter über ein Ende des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gesprochen werden.
Selenskyj hatte das Treffen mit Trump bereits angekündigt. Vieles könne vor dem neuen Jahr beschlossen werden, so Selenskyj. Er beriet sich zudem mit Verbündeten - darunter Kanzler Friedrich Merz und NATO-Generalsekretär Mark Rutte. Die auf den überarbeiteten US-Plan für die Ukraine reagiert. Einige westliche Experten vermuten, dass die russische Führung nicht ernsthaft verhandeln möchte, sondern weiter auf eine militärische Lösung setzt.