Missglückte Weihnachtsgeschenke: Was tun, wenn das Geschenk nicht gefällt?
Kleidungsstücke verschenken: nett gemeint, selten erfolgreich. Denn in jedem Pullover stecken heikle Annahmen über die beschenkte Person.
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Beim Schenken von Kleidung gibt es also nicht nur, jemandes Größe und Geschmack zu treffen, sondern auch, das Selbstbild des anderen nicht zu verletzen. © Millie von Platen für ZEITmagazin
Kleidungsstücke verschenken: nett gemeint, selten erfolgreich. Denn in jedem Pullover stecken heikle Annahmen über die beschenkte Person. Von Sara Geisler
Aus der Serie: Stilberatung ZEITmagazin Nr. 1/2026 30. Dezember 2025, 13:39 Uhr aktualisiert am 30. Dezember 2025, 13:39 Uhr
Ich liebe Geschenke. Was ich nicht liebe, ist der Moment, in dem Geschenke geschenkt werden und sich die lang aufgestaute Neugier der Schenkenden in erwartungsvolle Blicke ergießt. Der Anblick ihrer Pupillen lässt mich an die Rohröffnung meines Staubsaugers denken – ein äußerst leistungsstarkes Gerät –, und ich spüre den Sog körperlich: Zeichen des Staunens werden aus einem herausgesaugt, Worte der Überraschung ("Das wär doch nicht nötig gewesen", "Woher habt ihr gewusst ...", "Boahhh!").
Hätte ich aus meiner Studienzeit in China einen Brauch mit nach Hause nehmen können, dann jenen, sich für Geschenke zu bedanken, sie beiseitezulegen und erst nach dem Treffen zu öffnen. So muss niemand Begeisterung vorspielen, und kein Schenkender wird vor aller Augen bloßgestellt, nur weil er über wenig Fantasie oder Geld verfügt.