München: Verfahren gegen russischen Milliardär Usmanow eingestellt
Gegen den Oligarchen Alischer Usmanow wurde wegen möglicher Verstöße gegen EU-Sanktionen ermittelt. Eine Zahlung von zehn Millionen Euro legte das Verfahren nun ad acta.
Gegen den Oligarchen Alischer Usmanow wurde wegen möglicher Verstöße gegen EU-Sanktionen ermittelt. Eine Zahlung von zehn Millionen Euro legte das Verfahren nun ad acta.
Aktualisiert am 30. Dezember 2025, 11:08 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, Reuters, ljk
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Alischer Usmanow gilt als enger Vertrauter von Wladimir Putin. © Alexei Nikolsky/itar-tass/imago images
Ein Verfahren gegen den russisch-usbekischen Milliardär Alischer Usmanow ist gegen eine Auflagenzahlung von zehn Millionen Euro eingestellt worden. Die Staatsanwaltschaft München II teilte mit, das Verfahren wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das Außenwirtschaftsgesetz sei vorläufig ad acta gelegt. Es werde endgültig beendet, sobald die Zahlung eingegangen sei. Sowohl das zuständige Landgericht München II als auch Usmanow selbst hätten dem Vorgehen zugestimmt.
Usmanow, der als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin gilt, steht seit Beginn des Ukrainekrieges im Februar 2022 auf der Sanktionsliste der EU. Über Auslandsfirmen soll er jedoch im April und September 2022 etwa 1,5 Millionen Euro seines eingefrorenen Vermögens aktiviert haben, um damit eine Sicherheitsfirma für die Bewachung zweier Immobilien in Rottach-Egern am Tegernsee zu bezahlen. Wie unter anderem die Süddeutsche Zeitung berichtete, wurden darüber hinaus mehrere Wertgegenstände wie Gemälde, Schmuck und teure Weine auf einer Jacht des Oligarchen gefunden, die Usmanow nicht wie vorgeschrieben an die Behörden gemeldet habe.
Dessen Verteidiger wiesen die Vorwürfe zurück. Usmanow selbst behauptete, dass weder die betreffenden Immobilien, die Jacht noch die auf ihr gefundenen Wertgegenstände ihm gehörten. Diese Angaben hielten die Fahnder für falsch: Noch kurz vor den Sanktionen habe der Milliardär etwa ein Darlehen getilgt, das für den Kauf der Jacht bestimmt gewesen sei, berichtete die SZ. Mehrere der Wertgegenstände hätten zudem die Namensgravur des Oligarchen getragen. Den Gesamtwert der hierzulande sichergestellten und von Usmanow nicht gemeldeten Vermögenswerte schätzen die Ermittler auf 8,7 Millionen Euro.