Pathologisierung von Gefühlen: Ist das noch das Leben oder schon eine Krankheit?
Sorge wird zur Angststörung, Trennung zum Trauma – normale Gefühle werden pathologisiert. Wie sich unser Verständnis davon verschoben hat, was behandlungsbedürftig ist.
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In einer Gesellschaft, die nach Effizienz, Produktivität und Optimierung strebt, wird der Raum für die natürlichen Schwankungen unseres Erlebens immer enger. Wer nicht funktioniert, muss sich erklären – und nutzt dabei immer häufiger die Terminologie der Psychiatrie. Das kann sich etwa so anhören:
"Ich habe die Abschlussprüfung nicht geschafft, ich bin völlig traumatisiert." "Ich habe auch so Angst vor Prüfungen – voll die Angststörung!"
"Das zieht mich so runter, was auf der Welt passiert. Ich glaube, ich bin hochsensibel. Ich mach' jetzt News-Detox."