Teheran: Iranische Justiz kündigt entschiedenes Vorgehen gegen Demonstranten an
Seit Sonntag gibt es im Iran Proteste gegen hohe Lebenshaltungskosten. Der Generalstaatsanwalt droht den Teilnehmern mit Konsequenzen, sollte die Lage eskalieren.
Seit Sonntag gibt es im Iran Proteste gegen hohe Lebenshaltungskosten. Der Generalstaatsanwalt droht den Teilnehmern mit Konsequenzen, sollte die Lage eskalieren.
31. Dezember 2025, 11:28 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AFP, mns
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Demonstranten gehen am 29. Dezember gegen die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen in Teheran auf die Straße. © ZUMA Press Wire/dpa
Angesichts der landesweiten Wirtschaftsproteste im Iran hat die Justiz ein entschiedenes Vorgehen gegen jegliche Unruhen angekündigt. Gleichzeitig sprach Generalstaatsanwalt Mohammed Mowahedi-Asad davon, dass friedliche Demonstrationen für bessere Lebensbedingungen erlaubt seien. Jeder Versuch, die Wirtschaftsproteste zur Unsicherheit zu nutzen, Eigentum zu zerstören oder Pläne von außerhalb des Landes umzusetzen, werde jedoch unweigerlich rechtliche und entschiedene Konsequenzen nach sich ziehen.
Seit einigen Tagen gibt es im Iran Proteste, ausgelöst durch die anhaltende Wirtschaftsmisere und die Unfähigkeit der Regierung, den rapiden Absturz der nationalen Währung unter Kontrolle zu bringen. Zunächst demonstrierten vor allem Händler, inzwischen haben sich auch Studenten den Protesten angeschlossen.
Die Proteste begannen am Sonntag in mehreren Geschäftsvierteln in Teheran. Augenzeugen berichteten zudem von gewaltsamen Polizeieinsätzen bei den Demonstrationen. Dabei sollen bei den Protesten auch politische Parolen gegen das islamische System gerufen worden sein. Die überwiegend staatlich kontrollierte Presse berichtete zwar über die Proteste, vermied jedoch Hinweise auf die harschen Parolen gegen die politische Führung.