Treffen von Selenskyj und Trump: Buhlen um des US-Präsidenten Gunst
Was erhofft sich Selenskyj von seinem Treffen mit Trump? Zuletzt wurde der ukrainische Präsident sehr konkret. Putins Siegesgewissheit aber macht eine Einigung schwierig.
Was erhofft sich Selenskyj von seinem Treffen mit Trump? Zuletzt wurde der ukrainische Präsident sehr konkret. Putins Siegesgewissheit aber macht eine Einigung schwierig.
28. Dezember 2025, 15:23 Uhr
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj muss weiter um die Gunst von Trump buhlen. © Jonathan Ernst/Reuters
Mal wieder klingen die Ankündigungen vollmundig. "Noch in diesem Jahr", so hat es der ukrainische Präsident kürzlich dargelegt, könnte "vieles entschieden werden". Auch der russische Vizeaußenminister Sergej Rjabkow behauptete vor wenigen Tagen in Moskau, dass es nun auf einen "letzten Ruck" ankomme. Aus den USA sind ebenfalls optimistische Töne zu hören. "Ich glaube, wir haben gute Chancen", sagte US-Präsident Donald Trump der Zeitung New York Post.
Tatsächlich ist das anstehende Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und Trump der vorläufige Höhepunkt eines wochenlangen Verhandlungsmarathons. An dessen Ende, so hofft zumindest die ukrainische Führung, soll ein Friedensplan entstehen, den sie zusammen mit den USA und den europäischen Verbündeten Russland vorlegen kann. Putin wiederum soll dann entweder zustimmen oder Trumps Zorn spüren.
Dieses Szenario zu realisieren, dürfte jedoch äußerst schwierig werden. Denn die USA haben sich fest in die Rolle des Vermittlers zurückgezogen. Mehr noch: Die aktuelle Verhandlungsrunde hatte für die Ukraine mit einem Schock begonnen, als am 20. November Trumps sogenannter 28-Punkte-Plan publik wurde.
Diesen Plan hatte US-Vertreter offenbar in enger Zusammenarbeit mit Russland ausgearbeitet. Das Papier enthielt eine ganze Reihe von russischen Forderungen, die weder für die Ukraine noch für ihre europäischen Verbündeten akzeptabel waren. Die Ukraine sollte etwa auf die Mitgliedschaft im Nato-Militärbündnis verzichten, ihre Truppen auch aus jenen Teilen der Regionen Donezk und Luhansk abziehen, die Russland noch gar nicht besetzt hat. Der Entwurf beinhaltete auch eine Amnestie für russische Kriegsverbrecher und ein Ende der Sanktionen. Andererseits , Sicherheitsgarantien der USA für die Ukraine als Teil eines möglichen Friedensabkommens zu akzeptieren.