Ukraine: Korruptionsermittlungen gegen mehrere ukrainische Abgeordnete
Das ukrainische Antikorruptionsbüro hat Ermittlungen gegen Parlamentsabgeordnete aufgenommen. Für ihr Abstimmungsverhalten sollen diese illegale Vorteile erhalten haben.
Das ukrainische Antikorruptionsbüro hat Ermittlungen gegen Parlamentsabgeordnete aufgenommen. Für ihr Abstimmungsverhalten sollen diese illegale Vorteile erhalten haben.
Aktualisiert am 27. Dezember 2025, 14:55 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, svj
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Blick ins Parlament in Kyjiw: Mehrere Abgeordnete des ukrainischen Parlaments stehen unter Korruptionsverdacht. © Vadym Sarakhan/AP/dpa
In der Ukraine ermittelt das Antikorruptionsbüro (Nabu) gegen mehrere Abgeordnete des Landes wegen des Verdachts der Bestechlichkeit. Die Behörde teilte auf Telegram mit, sie habe eine "organisierte kriminelle Gruppe" mit amtierenden Parlamentsabgeordneten unter ihren Mitgliedern enttarnt. Diese hätten für ihr Abstimmungsverhalten "systematisch illegale Vorteile" erhalten.
Weiter hieß es, die Nabu-Ermittler hätten versucht, Büros von Parlamentsausschüssen zu durchsuchen. Sie seien aber von Sicherheitskräften daran gehindert worden.
Erst Ende November war Selenskyjs enger Mitarbeiter und Präsidialamtschef Andrij Jermak wegen Korruptionsverdachts zurückgetreten. Kurz zuvor hatten Nabu und die Antikorruptions-Staatsanwaltschaft über Durchsuchungen in Jermaks Wohnung informiert und dabei keine konkreten Vorwürfe gegen Jermak genannt. Kurz zuvor war jedoch ein Korruptionsskandal um den ukrainischen Energiekonzern Energoatom öffentlich geworden.
EU-Kommissionssprecherin sprach von funktionierender Korruptionsbekämpfung
Die EU wertete die Entwicklungen damals als Zeichen einer funktionierenden Korruptionsbekämpfung im Land. "Wir haben großen Respekt vor den Untersuchungen, die zeigen, dass die Antikorruptionsbehörden in der Ukraine ihre Arbeit tun", sagte Kommissionssprecherin Paula Pinho im November mit Blick auf die Ermittlungen gegen Jermak.