Währungswechsel: Bulgarien führt ab Neujahr den Euro ein
Der Euroraum bekommt sein 21. Mitglied: Am 1. Januar wechselt Bulgarien von der Landeswährung Lew zum Euro. Viele Bulgaren sind skeptisch und fürchten Preissteigerungen.
Der Euroraum bekommt sein 21. Mitglied: Am 1. Januar wechselt Bulgarien von der Landeswährung Lew zum Euro. Viele Bulgaren sind skeptisch und fürchten Preissteigerungen.
Aktualisiert am 30. Dezember 2025, 10:33 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, mns
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Im Jahr 2026 wird man in Bulgarien nur noch schwer mit der momentanen Währung Lew bezahlen können. Stattdessen soll auf den Euro gewechselt werden. © Nikolay Doychinov/AFP/Getty Images
Als 21. EU-Mitgliedstaat führt Bulgarien am Donnerstag den Euro als Landeswährung ein. Das Land, das seit 2007 Mitglied der EU ist, hatte 2020 gemeinsam mit Kroatien den Beitritt zum Euroraum begonnen. Kroatien übernahm die einheitliche Währung bereits 2023.
Mehrere Regierungen in Bulgarien hatten sich in den vergangenen Jahren für den Wechsel von der bisherigen Währung Lew zum Euro eingesetzt. Befürworter sehen im Euro Vorteile für die Wirtschaft. Außerdem solle der Schritt die Verbindungen zum Westen stärken und Bulgarien gegen den Einfluss Russlands absichern.
In der 6,4-Millionen-Einwohner-Nation am Schwarzen Meer ist die Skepsis gegenüber der neuen Währung groß. So zeigt eine aktuelle Umfrage der EU-Kommission, dass 49 Prozent der Bulgaren den Euro ablehnen. Sie befürchten Preissteigerungen, besonders in ländlichen Regionen.
Tourismusbranche wird vom Wechsel profitieren
Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), sprach im vergangenen Monat davon, dass die Vorteile eines Beitritts zur Eurozone "erheblich" seien, wobei ein Vorteil in stabileren Preisen bestehe. Zudem würde Bulgarien so einen reibungslosen Handel und niedrigere Finanzierungskosten garantieren. Lagarde wies außerdem darauf hin, dass kleine und mittelgroße Unternehmen Wechselgebühren in Höhe von rund 500 Millionen Euro einsparen könnten. Der Wechsel wäre aus ihrer Sicht aber vor allem für die Tourismusbranche von Vorteil, die in diesem Jahr etwa acht Prozent zum Bruttoinlandsprodukt des Landes beitrug.